Ein Jahrhundert ums Rad
Der Berner Radverein Cyclists-Club Bern (CCB) wurde 1901 gegründet und zählt zur Zeit ca. 170 Mitglieder. Unser Clublokal ist das Restaurant Tscharnergut in Bern (Schweiz).
Am 15. Juli 1901 wurde der Cyclists-Club Länggasse, Bern im Restaurant Bieri an der Bühlstrasse gegründet und trat 1908 dem Schw. Radfahrerbund (SRB) bei. Dank guter Kameradschaft und dem Einsatz jedes Einzelnen überstand der Club die beiden Weltkriege ebenso wie finanzielle Nöte.
In dritten Clubjahrzent erwachte bei wachsender Mitglieder Zahl die Renntätigkeit und die Teilnahme an Radballturnieren. So konnten in den 20er Jahren beim Saalsport und der "schönsten" Disziplin des Radrennsports, dem Mannschaftsfahren, beachtliche Resultate auf kantonaler und nationaler Ebene gefeiert werden.
Der CCLB wurde 1940 in Cyclists-Club Bern umbenannt. Bei den drei Buchstaben (CCB) blieb es bis heute.
Nach dem zweiten Weltkrieg und ruhigen Nachkriegsjahren mussten die Rennräder für die zweite Hälfte des Clubjahrhunderts erst wieder in Schwung gebracht werden.
Als toller Erfolg konnte 1961 die Durchführung des kantonalen Rundstreckenrennens mit Verpflichtung der italienischen Nationalmannschaft gewertet werden. Auch sportliche Triumphe stellten sich wieder ein, und das Mannschaftsfahren zeichnete sich erneut als Paradedisziplin ab. Auch hatte der Club in den 60er Jahren mit Lovisa erstmals einen Profi und Tour der Suisse - Teilnehmer in seinen Reihen. Der Mitgliederbestand erhöhte sich rasch und der CCB wurde zum Grossverein.
Die 70er Jahre dürfen als Recht als goldene Jahre bezeichnet werden, wurden doch zahlreiche regionale, kantonale und nationale Rennen vom CCB organisiert, darunter mehrmals das internationale Radquer von Oberdiessbach und die Gerzenseerundfahrt. Die sportliche Bilanz wies viele Spitzenplatzierungen auf. Der Schweizermeistertitel 1974 von Willy Schneiter bei den Junioren sticht besonders hervor. Auch sein Bruder Jean - Louis gewann zahlreiche Rennen und wurde mehrmals Kantonalmeister. 1977 schafften im Kanton Bern gerade drei Fahrer die Elitequalifikationen. Alle gehörten sie dem CCBern: es waren Jean - Louis "Lüdu" Schneiter, Peter Dreier und Hans Furrer. Mitte der 70er Jahren gehörten mehr als 30 lizenzierte Rennfahrer dem Club an, die von Celestino Angelucci betreut wurden. Fahrer wie Fritz Jost und Gilbert Glaus lernten ihr Handwerk im CCB. Leider waren sie 1980, als sie an der Schweizermeisterschaft in Schönbühl die ersten Plätze belegten nicht mehr in unserem Verein. Gilbert Glaus rang 1978 auf dem Nürnburgring in einem fulminanten Sprint alle Gegner nieder und wurde Strassenweltmeister der Amateure.
Anfangs der 80er Jahre gewann er auf der Champs d'Elysées die letzte Etappe der Tour de France und den Radklassiker Bordeaux - Paris. In den 80er Jahren verfügte der CCB über mehrere Elite - Fahrer, und es stiessen auch immer wieder junge Nachwuchsfahrer zum Verein. 1989 konnte die Gerzenseerundfahrt, inzwischen die 16. Austragung, endlich als ARIF - Rennen durchgeführt werden und ein Jahr später organisierte der Club auf der gleichen Strecke erfolgreich die Schweizermeisterschaft der Elite.
Anfang der 90er Jahre war mit dem sehbehinderten Adrian Mosimann und seinem Piloten Hans Guggisberg auch ein erfolgreiches Tandem - Team in unserem Verein vertreten. Während sechs Jahren in Folge wurde Adrian Mosimann Tandem-Schweizermeister, davon viermal mit Hans Guggisberg als Pilot. Dies sollten nicht ihre grössten Erfolge bleiben, belegten sie doch 1991 an der Europameisterschaft in Moskau den 5. Rang im Strassenrennen und 1992 gar den 2. Rang im Zeitfahren an den Paralympics in Barcelona. 1992 kehrte mit Gilbert Glaus ein weiterer klingender Name zum CCB zurück.
In den 90er Jahren waren es vor allem die Hobby - Fahrer, die für gute regionale und kantonale Resultate sorgten. Auch konnte ein Zulauf an Mitgliedern aus den noch jungen Sportarten Mountainbike, Dua- und Triathlon verbucht werden. Diesem Trend folgend organisiert der CCB seit 1994 das MTB - Rennen in Allenlüften. Zuerst als Plauschrennen durchgeführt, zählt es seit 1997 zur Meisterschaft des SRB Region Bern.
Die gute Finanzlage des Clubs, das Ergebnis erfolgreich durchgeführter Grossanlässe, ermöglichte 1995 die finanzielle Unterstützung von vier jungen Bikern: Christian Winkler, schon seit mehreren Jahren im Club, sowie die neu eingetretenen Christoph Sauser, Lorenz Saurer, Philip Kobel. Sauser erfüllte die Hoffnungen bereits 1996 und 1997 mit dem Schweizermeistertitel im Cross Country und schaffte mit dem EM - und Vize - WM - Titel 1998 den Sprung an die Weltspitze. Die bisherige Krönung seiner Erfolge gelang ihm zweifellos mit dem Gewinn der Bronzemedaille an den Olympischen Spielen in Sydney.
Zudem wird die Vielfalt der radsportlichen Erfolge des CCB durch die Elitequalifikation von Thomas Schild, die beiden Master - Fahrer Hans Guggisberg und Christian Beuchat sowie durch Irene Hostettler bei der nationalen Frauen - Elite bereichert. Zahlreiche Junioren lassen zudem auf eine vielversprechende Zukunft hoffen. Ein grosser Schritt zum Erfolg gelang einem von ihnen, Peter Cyril Schindler, bereits mit dem Sieg im Kilometertest - Final 2000 auf der Rennbahn in Oerlikon.